Gespräch mit der Anwaltskammer

Vereinsarchiv von Jürgen Schütt

Heute fand ein Gespräch zwischen dem Präsidium der RENO Sachsen-Anhalt und dem Ausschuss Berufsbildung des Vorstandes der Rechtsanwaltskammer statt. Als Ergebnis des Gesprächs hat die Rechtsanwaltskammer folgendes Rundschreiben an die Kammermitglieder verfasst:

Rundschreiben der Rechtsanwaltskammer Sachsen-Anhalt:

Die Zukunft der Rechtsanwaltsfachangestellten!

Sehr geehrte Damen und Herren Kollegen,

im Juni 2014 hat sich der Vorstand der Rechtsanwaltskammer des Landes Sachsen-Anhalt mit dem RENO-Landesverband Sachsen-Anhalt e.V. getroffen. Dieser vertritt die Interessen der Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten sowie deren Auszubildende.

Thema war nicht nur die Situation der Rechtsanwaltsfachangestellten sondern insbesondere die der Auszubildenden. Tatsache ist, dass wir rückläufige Geburtenjahrgänge haben, sich die Zahl der Auszubildenden in den letzten fünf Jahren sowieso schon halbiert hat und wir unbedingt etwas tun müssen, damit wir in den nächsten Jahren überhaupt noch Auszubil-dende haben.

Wir müssen also Sorge dafür tragen, dass die Situation für potentielle Auszubildende so ist, dass sie gerne den Beruf der Rechtsanwaltsfachangestellten/des Rechtsanwaltsfachange-stellten ergreifen wollen. Wesentlich hierfür war es schon – auch wenn dies teilweise zu Un-mut unter den Kolleginnen und Kollegen geführt hat – die Anhebung der Ausbildungsvergü-tung auf ein sagen wir einmal durchschnittliches Niveau in Deutschland. Die Vertreter der RENO haben uns aber auch zu erkennen gegeben, dass es in einigen Kanzleien Unzufrie-denheit unter den Rechtsanwaltsfachangestellten bzw. den Auszubildenden gibt. Das be-ginnt mit einer mangelnden Anerkenntnis des Berufes bzw. der ausgeübten Tätigkeit, geht weiter mit einer geringen Vergütung, wenig Urlaub, kein Überstundenausgleich bis hin zu der Tatsache, dass teilweise die Auszubildenden ihre Fachbücher selber bezahlen müssen. Wichtig war den Vertretern der RENO auch, dass die Auszubildenden am Ende in einem würdigen Rahmen ihre Zeugnisse erhalten. Letzteres wird der Vorstand in Kürze mit der RENO klären.

Wir waren uns einig, dass wir offensiv zusammen mit zahllosen anderen Mitbewerbern um potentielle Auszubildende werben müssen. Dazu sind auch Sie gefragt und aufgerufen!

Sorgen Sie bitte in Ihren Kanzleien dafür, dass die Arbeitsbedingungen so sind, dass sich die Auszubildenden bzw. potentiellen Auszubildenden darauf freuen können den doch wirklich schönen und anspruchsvollen Beruf der Rechtsanwaltsfachangestellten/des Rechtsanwalts-fachangestellten zu erlernen.

Die Rechte und Pflichten der ausbildenden Kanzleien entnehmen Sie bitte den Berufsausbil-dungsverträgen.

Teilen Sie uns mit, sobald Sie erfahren, dass irgendwo in einem größeren Umfang Ausbil-dungsmessen oder anderen Veranstaltungen stattfinden in denen es darum geht um poten-tielle Auszubildende zu werben. Wir werden dann voraussichtlich gemeinsam mit Vertretern der RENO versuchen diese Termine wahrzunehmen. Wenn Sie eigene Ideen oder gute Vor-schläge haben, würden wir uns freuen, wenn Sie sich mit diesen an uns wenden.

Mit freundlichen Grüßen

Lisec
Rechtsanwalt
Vorsitzender der Abteilung Berufsausbildung

Zurück