Telekom kündigt Festnetzanschlüsse

Rechtsnews von Jürgen Schütt
Die Internet-Telefonie kommt mit großen Schritten. Die Telekom droht nach und nach allen Bestandskunden mit der Kündigung, wenn sie ihren analogen Anschluss nicht auf die neue Technik umstellen lassen.

Wer noch über einen analogen Festnetz- oder ISDN-Anschluss der Telekom telefoniert, hat unter Umständen bereits Post erhalten. Das Unternehmen will alle Kunden, bei denen ein DSL-Anschluss möglich ist, auf die VoIP-Technik umstellen. VoIP steht für "Voice over Internet Protocol". Bis 2018 will die Telekom ihr gesamtes Telefonnetz auf diese Internet-Telefonie umgestellt haben.

In verschiedenen Schreiben stellt das Unternehmen jetzt schon Bestandskunden vor die Wahl, ob sie umstellen möchten oder ihren Anschluss ganz verlieren. Das ist nämlich die Konsequenz, wenn die Kunden nicht einwilligen. Nach Ablauf der Vertragslaufzeit hat auch die Telekom (genau wie ihre Kunden) das Recht auf ordentliche Kündigung. Betroffenen bleibt nur die Möglichkeit, sich für einen neuen Tarif zu entscheiden oder zu einem anderen Anbieter zu wechseln.

Zwar können auch am neuen Anschluss die bisherigen Telefone in der Regel weiter genutzt werden – sie werden an einen Router angeschlossen. Aber einige wesentlichen Eigenschaften des herkömmlichen Anschlusses gibt es nicht mehr. So fällt zum Beispiel die Funktion "Rückruf bei besetzt" weg. Ein weiterer gravierender Nachteil: Fällt der Strom aus, ist auch die Telefonleitung automatisch unterbrochen.

Bei der Umstellung des Anschlusses ist oft auch ein neuer Internet-Router notwendig. Günstige Einsteigergeräte gibt es bereits ab 60 Euro. Fast alle derzeit im Handel erhältlichen Router eignen sich. Bei vorhandenen muss in der Betriebsanleitung bei den technischen Details geprüft werden, ob sie "Annex-J"-fähig sind. Wird der Anschluss umgestellt, muss möglicherweise auch die Verkabelung geändert werden.

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